Banner der 60. Weltempfänger-Bestenliste Herbst 2023; Graphik: Litprom

Der „Weltempfänger“ nominiert seit 2008 belletristische Neuübersetzungen aus aller Welt, um damit herausragende literarische Stimmen im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen.

  • Eine Frau sortiert sich neu: Nach der Trennung von ihrem Hallodri-Mann zieht sie mit der kleinen Tochter in eine Dachgeschosswohnung. Räume des Lichts von Yuko Tsushima. Aus dem Japanischen von Nora Bierich.
  • Ein so intimer wie kluger Twitter-Roman über den Geschmack der Erinnerung an die Kindheitsbesuche des Autors im kriegsgebeutelten Irak zwischen Bagdad und Falludscha. Der Geschmack von Aprikoseneis von Feurat Alani. Aus dem Französischen von Annette von der Weppen.
  • Eine tote Prostituierte, ein suspendierter Polizist und wenig Hoffnung, dass der Täter jemals bestraft wird. Deshpande bleibt ganz nah bei denen, die unten in der Gesellschaft Indiens stehen. Mord von Anjali Deshpande. Aus dem Hindi von Almuth Degener.
  • Der junge Aguo lebt in Hongkong. In den 1970er Jahren noch britische Kronkolonie. Als tatkräftiger Telefontechniker kennt er die ganze Stadt. Von ihr erzählt er mittels Bewusstseinsstrom und Minizeichnungen. Meine Stadt von Xi Xi. Aus dem Chinesischen von Karin Betz.
  • Wie lebt man Revolution, ohne sich selbst zu verleugnen? Er hat einst auf dem Platz des Himmlischen Friedens gekämpft, sie in Südafrika gegen die Apartheid. In Shanghai begegnen sie einander. Und ringen um die eigene Wahrheit. Hoffnung & Revolution von C.A. Davids. Aus dem Englischen von Susann Urban.
  • Leonardo Tonus stöbert in den Tiefen verstummter Stimmen, verknüpft die Geschichte seiner italienischen Großeltern, die einst in Brasilien ihr Glück suchten, mit den Schicksalen heutiger Migrant*innen. Eine unverzichtbare Schule der Empathie - gerade in unseren Zeiten. Aufzeichnungen von hoher See von Leonardo Tonus. Aus dem Portugiesischen von Lilli-Hannah Hoepner.
  • Port-au-Prince, Ende des 18. Jahrhunderts: Sängerin Minette überwindet dank ihrer Stimme rassistische Grenzen. Aber sie will Freiheit für alle. Ein vielschichtiges, feministisches Gesellschaftsbild Haitis kurz vor der Revolution. Unvergesslich! Der Tanz auf dem Vulkan von Marie Vieux-Chauvet. Aus dem Französischen von Nathalie Lemmens.

Die 60. Bestenliste steht bei Litprom als PDF zur Verfügung. Weitere Informationen zur Bestenliste gibt es auf der offiziellen Litprom-Webseite.

Die Jury: Timo Berger, Katharina Borchardt, Sonja Hartl, Carsten Hueck, Claudia Kramatschek und Ines Lauffer

(4.9.2023)