Die 1932 in Tilburg (Niederlande) geborene Maria Csóllany ist am 24. April 2018 im Alter von 86 Jahren verstorben. Ihre Familie war 1943 aus den Niederlanden nach Ungarn geflüchtet; von dort floh Csóllany nach dem Aufstand 1956 nach Deutschland. „Mau“, wie sie von ihren Freunden genannt wurde, schrieb und übersetzte, meist aus dem Niederländischen und dem Ungarischen, u.a. Werke von Péter Nádas, Sándor Csoóri, Hella S. Haasse, Harry Mulisch, J. Bernlef, Etty Hillesum, Gerhard L. Durlacher, Breyten Breytenbach (aus dem Afrikaans) und Monika van Paemel (aus dem Flämischen). Besondere Beachtung fanden ihre Übertragungen der Lyrik von Judith Herzberg und Hugo Claus. Für ihr übersetzerisches Schaffen erhielt sie 1988 den Übersetzerpreis der Stadt Stuttgart, 1996 den Kulturpreis der Flämischen Gemeinschaft und 2001 den Preis der Stadt Münster für Internationale Poesie. Unser Beileid gilt den Angehörigen und Freunden.

Dieser Nachruf wurde von Maria Meinel verfasst und basiert auf Informationen von Renate Birkenhauer.