Logo der Weltempfänger-Bestenliste Herbst 2022; Graphik: Litprom

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Der „Weltempfänger“ nominiert seit 2008 belletristische Neuübersetzungen aus aller Welt, um damit herausragende literarische Stimmen im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen.

  • Europa und Argentinien. Die Migration, die seit Generationen die Familie prägt. Ein schwarzer Strich, der Dimensionen schafft: Mit einfachsten Mitteln lässt Nacha Vollenweider in ihrer autobiographischen Comic-Kunst Zurück in die Heimat Welten entstehen und vergehen.

  • Der auf Grenada geborene Autor Jacob Ross erzählt in Die Knochenleser atmosphärisch dicht mit präzisen Gegenwartsbeobachtungen, klugen Auslassungen und hinreißend komplexen Figuren von den Ermittlungen des Forensikers Michael Digson auf der fiktiven Karibikinsel Camoha. (Ü: Karin Diemerling)

  • Mit beißendem Spott geißelt Wole Soyinka in Form der großen Tragikomödie Die glücklichsten Menschen der Welt das moderne Afrika: Korrupte Profiteure, religiöse Scharlatane, eiskalte Geschäftemacher – sie alle überbieten sich in einer wilden Tour de Force. (Ü: Inge Uffelmann)

  • Tash Aw bringt den Lesenden die Welt der schlecht bezahlten, von jedem Aufstiegsversprechen abgekoppelten Menschen in dem südostasiatischen Land näher. In Wir, die Überlebenden erzählt ein Mörder nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis einer Journalistin sein ganzes prekäres Leben. (Ü: Pociao und Roberto de Hollanda)

  • Ruanda der 1960er Jahre: die titelgebende Frau auf bloßen Füßen ist mit ihren Kindern deportiert worden. Scholastique Mukasonga begegnet Deportation und Genozid mit beinahe ethnographischem Schreiben und überliefert so die Kultur ihres Stammes. (Ü: Gudrun und Otto Honke)

  • Mit Hayat heißt Leben kreierte Ahmet Altan einen lebensfrohen, hoffnungsvollen Roman zur aktuellen Türkei. Ein mittelloser Literaturstudent trifft auf Hayat, einer älteren Frau, mit der er die sexuelle Freiheit erlebt, und auf eine Studentin, mit der er dem türkischen Repressionsapparat zu entfliehen versucht. (Ü: Ute Birgi-Knellessen)

  • Es sind die 1990er Jahre. In der südkongolesischen Stadt Lubumbashi kommen alle zusammen: Geheimdienstler, Desperados, Straßenkinder. Viele wollen weiter in die angolanischen Diamantminen. Einen von afrikanischem Rumba getriebenem nächtlichem und auch sprachlichem Exzess versinnbildlicht Fiston Mwanza Mujilas Roman Tanz der Teufel. (Ü: Katharina Meyer und Lena Müller)

Die 56. Bestenliste steht bei Litprom als PDF zum Download zur Verfügung. Weitere Informationen zur Bestenliste gibt es auf der offiziellen Litprom-Webseite

(4.9.2022)