Logo der Weltempfänger-Bestenliste

Der „Weltempfänger“ nominiert seit 2008 belletristische Neuübersetzungen aus aller Welt, um damit herausragende literarische Stimmen im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen.

  • Einen virtuosen Strom verschiedener Perspektiven, Gedanken und Gefühle erzeugt der südafrikanische Autor Damon Galgut in seinem unwiderstehlich erzählten Roman Das Versprechen und verbindet die Transformation der südafrikanischen Gesellschaft seit 1986 mit dem Auseinanderbrechen einer weißen Familie. (Ü: Thomas Mohr)
  • Liebe im neuen Jahrtausend des chinesichen Autors Can Xue ist ein rasant erzählter Roman über den Überwachungsstaat China. Im Mittelpunkt: ein tumber Held namens Wei Bo. Doch bald ist klar: Nichts ist, wie es scheint. Stattdessen: Falltüren ohne Ende, auch für den Leser. (Ü: Karin Betz)
  • In seinem Debut Das verlorene Paradies erzählt der Nobelpreisträger Abdulrazak Gurnah, wie und bis Yusuf in Sansibar um 1910 erwachsen wird – mit Anklängen an den Koran, aber auch an den Josef der Bibel sowie Anklagen diverser Rassismen, auch der damaligen deutschen Kolonialherren. (Ü: Inge Leipold)
  • Jamaica Kincaid aus Antigua erzählt in ihrem Roman Mein Bruder die Geschichte ihres Bruders, der an Aids leidet. Er lebt auf Antigua, der Insel ihrer Herkunft. Die Annäherung an den Sterbenden wird zu einem schonungslosen, jeden Winkel ihrer eigenen Seele ausleuchtenden Text über das Erinnern. (Ü: Sabine Herting)
  • Lebensnah und unverstellt – das sind die Gedichte des modernen chinesischen Klassikers Ai Qing (1910-1996). 21 Jahre lang war er in die Wüste Gobi verbannt und hatte Schreibverbot. Dieses Zeitloch klafft auch in seiner chronologisch sortierten Lyriksammlung Schnee fällt auf Chinas Erde. (Ü: Susanne Hornfeck)
  • Der bereits 1956 geschriebene Roman Die Narayama-Lieder des japanischen Autors Shichiro Fukazawa beginnt leise und unscheinbar und endet bildmächtig und gnadenlos. Das Leben in einem kleinen Dorf ist nach strengen Regeln organisiert, zu denen auch die Altentötung gehört – Fukazawa greift diesen Mythos auf und schafft bei aller Härte ein ungemein zartes Buch über Abschied und Trauer. (Ü: Thomas Eggenberg)
  • Auf Spanisch und Mapudungun, der Sprache der Mapuche, verfasst der chilenische Dichter Elicura Chihuailaf in der Gesprächstradition seiner Vorfahren zeitgenössische Verse, in denen die Natur allgegenwärtig ist. Der dreisprachige Gedichtband Von blauen Träumen und Gegenträumen berührt und erinnert uns mit Dringlichkeit daran, dass wir ein Teil, aber nicht das Zentrum des Universums sind. (Ü: Juana und Tobias Burghardt)

Die 54. Bestenliste steht bei Litprom als PDF zum Download zur Verfügung.

(1.3.2022)