Überall erheben Menschen ihre Stimme, um auf drängende Themen wie die Klimakrise, wachsende Ungleichheit, gesellschaftliche Spaltung und Migration aufmerksam zu machen. Auch Literaturübersetzer:innen treten an die Öffentlichkeit, um auf die eigenen Probleme aufmerksam zu machen. Aber widerspricht das nicht der Aufgabe von Übersetzer:innen? Sollten sie nicht einfach nur wiedergeben, was andere formuliert haben? In der neuen Counterpoint-Ausgabe wird gezeigt, dass auch Literaturübersetzer:innen ihre Stimmen erheben können – und dies auf ganz unterschiedliche Weise.

Wie lassen sich Wörter wie negro in Natalia Ginzburgs Lessico famigliare (Mein Familien-Lexikon) ins Schwedische übersetzen? Die Übersetzerin Johanna Hedenberg berichtet über die Schwierigkeit, Begriffe zu übersetzen, die in der Vergangenheit bedenkenlos verwendet wurden, aber heute als politisch unkorrekt gelten.

Golda van der Meer zeigt, wie Übersetzer:innen eine wichtige Rolle bei der Wiederbelebung der jiddischen Sprache spielen.

Francesca Novajra führt eine lange Liste von Beispielen für Initiativen auf, die Übersetzerverbände in ganz Europa während des zurückliegenden (Pandemie-)Jahres angestoßen haben.

Jennifer Croft und Mark Haddon berichten, wie sie ihre Kampagne #TranslatorsOnTheCover starteten, die gemeinsam von Übersetzer:innen und Autor:innen initiiert wurde, um mehr Sichtbarkeit für Übersetzer:innen zu erzeugen.

Renate Birkenhauer erzählt, wie das Europäische Übersetzer-Kollegium Straelen entstand und welche Möglichkeiten es Übersetzer:innen bietet, z.B. zur Recherche, zur Fortbildung und zum Austausch mit Kolleg:innen.

Das Journal kann auf Englisch und Französisch heruntergeladen werden.

(27.12.2021)