Reynaldo Hahn war die große Liebe von Marcel Proust. In einem Pariser Salon begegneten sich die beiden 1894 zum ersten Mal – Hahn mit seinen Liedern schon damals ein junger Star am Komponistenhimmel, der von Salon zu Salon gereicht wurde, Proust ein talentierter Jüngling, aber längst noch nicht der Schriftsteller von Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Das sollte sich in den kommenden Jahrzehnten diametral ändern: Hahns Ruhm verblasste, er blieb ein Mann des Fin de Siècle, während Proust der neuen Zeit gegenüber sehr aufgeschlossen war. 

Die Liebe zur Musik bildete das Fundament ihrer lebenslangen Freundschaft, sie planten sogar gemeinsame Projekte. Realisiert haben sie allerdings nur ein einziges Projekt: Die Portraits des peintres, eine Reihe von Klavierstücken nach Gedichten, die Marcel Proust über vier Maler geschrieben hat. Dieses gemeinsame Werk wird Ihnen von Bernd Reheuser (Text) und Anastasiia Kozhevnikova (Klavier) vorgestellt.

Die erste Darstellung, die sich nicht nur der zweijährigen Liebesbeziehung zwischen Proust und Hahn, sondern auch ihrer lebenslangen innigen Freundschaft widmet, liefert das Buch Und der Wind weht durch unsere Seelen der italienischen Autorin Lorenza Foschini. Im Gespräch mit dem Übersetzer Peter Klöss und anhand von Briefen Prousts an Hahn lernt das Publikum die besondere Geheimsprache der beiden Freunde kennen und erörtern die besonderen Herausforderungen, die einen Übersetzer bei Proust erwarten.

Moderation: Ulla Egbringhoff

Wann und wo? am 9. Mai 2023 um 19 Uhr im KunstSalon e. V., Brühler Str. 11-13 50968 Köln

Eintritt: 15,- Euro

Weitere Infos auf der Veranstaltungsseite.