Sieglinde Geisel eröffnete das 15. Wolfenbütteler Gespräch mit einem Vortrag über das Übersetzen und die Crux der Übersetzungskritik:

„Übersetzer haben in der Öffentlichkeit einen untadeligen Ruf: Das Übersetzen von Literatur gilt als dienende Tätigkeit, als etwas Selbstloses, ja fast Caritatives. Übersetzer sind die vernachlässigten Schwerarbeiter des Literaturbetriebs, deren Leistung kaum je adäquat gewürdigt wird.

Das ist, leider, richtig.

Und doch glaube ich nicht an dieses Harmlosigkeitsnarrativ. Ich habe Respekt vor Übersetzern – denn sie sind mir unheimlich. Übersetzen ist etwas Gefährliches, vor allem für die Leser und für die Autorinnen der Originaltexte.“

 

In ganzer Länge ist der Vortrag auf tell – Magazin für Literatur und Zeitgenossenschaft zu lesen.