Der Preis für die Übersetzung österreichischer Literatur geht an die bulgarische Germanistin Iva Ivanova, der Preis für Übersetzungen ins Deutsche an die Grazer Romanistin Erna Pfeiffer.

Die österreichische Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer gratuliert den Preisträgerinnen und betont die Unverzichtbarkeit der Profession: „Selbst Menschen, die mehrere Sprachen sprechen, sind auf Übersetzerinnen und Übersetzer angewiesen. Auch wer fremdsprachige Literatur kennenlernen möchte, kann auf sie nicht verzichten“, so Mayer. 

Iva Ivanova, zweifache Trägerin des Großen Jahrespreises des Bulgarischen Übersetzerverbandes (1985, 2012) hat sich in den letzten dreißig Jahren mit Übertragungen emblematischer Prosawerke, Essays und Briefwechselsammlungen von Repräsentantinnen und Repräsentanten der neueren deutschen Literatur aus Österreich(-Ungarn) wie Franz Kafka, Stefan Zweig und Elias Canetti, aber auch aus der Schweiz (Max Frisch) und Deutschland (Lion Feuchtwanger) einen Namen gemacht. Ein weiteres Profil ihrer Tätigkeit besteht in der Auswahl und Übersetzung von Schlüsselwerken der zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur, die durch Ivanovas Engagement für den Kulturtransfer ihren ersten Durchbruch vor einem fremdsprachigen Publikum erfahren. 

Erna Pfeiffer, emeritierte Professorin für Romanistik an der Universität Graz und bereits mehrfach für ihre Übersetzungen ausgezeichnet, erhält den diesjährigen Staatspreis für literarische
Übersetzung aus einer Fremdsprache (Spanisch) ins Deutsche. Ihr reiches übersetzerisches Oeuvre umfasst Prosawerke sowie Essays und Lyrik iberoamerikanischer Autorinnen und Autoren wie Carmen Boullosa, Gioconda Belli, Luisa Valenzuela, Alicia Kozameh, Luisa Futoransky, Benito Pérez Galdós oder Miguel de Unamuno. Als Übersetzerin vieler bislang unentdeckter Autorinnen und als Herausgeberin und Organisatorin literarischer Events ist Erna Pfeiffer Literaturvermittlerin im besten Sinn.

Der Österreichische Staatspreis für literarische Übersetzung wird jährlich vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport vergeben und ist zweigeteilt. Ein Preis wird für die hervorragende Übersetzung österreichischer Literatur in eine Fremdsprache zuerkannt, der zweite für die hervorragende Übersetzung fremdsprachiger Literatur ins Deutsche. Die Nominierung der beiden Preisträgerinnen erfolgt durch den Beirat für literarische Übersetzung. Die Preise sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert.

Weitere Informationen auf der Website des Österreichischen Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

(26.11.2020)