Frankreich und Deutschland verfügen über reiche Übersetzungskulturen – wie lassen sie sich vergleichen? Der Regensburger Literaturwissenschaftler Heribert Tommek forscht im Rahmen des Exzellenzclusters Temporal Communities. Doing Literature in a Global Perspective zum Thema „Geopolitik literarischen Übersetzens“ und nimmt dabei auch die Übersetzungsströme in Europa und das Wirken des LCB in den vergangenen Jahrzehnten in den Blick. Der Blick nach Frankreich ist erhellend, denn bei der historischen Aufarbeitung der durch Übersetzung eingewanderten Literaturen ist man uns um einiges voraus: ein deutsches Pendant zur mehrbändigen „Histoire des traductions en langue française“ gibt es nicht. Der an der Pariser Sorbonne lehrende Literaturwissenschaftler und Übersetzer Bernard Banoun wird den 2019 von ihm herausgegebenen Band des Kollektivwerks zur französischen Übersetzung im 20. Jahrhundert präsentieren.

Gisèle Sapiro (EHESS, Paris), die zahlreiche einschlägige Studien zur Übersetzungssoziologie vorgelegt hat, wird (auf Französisch) über die Übersetzungsförderung in Frankreich im Kontext der Kulturpolitik sprechen. Um die Herstellung literarischer Diversität wird es in der anschließenden Diskussion mit Heribert Tommek, dem Verleger Andreas Rötzer (Matthes & Seitz Berlin), der Übersetzerin Patricia Klobusiczky und den französischen Gästen gehen.

Wann und wo? am 25. Februar 2022 von 14 bis 18 Uhr am LCB und via Livestream

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