Ausgewählt wurden dieses Mal zwei gut einhundert Jahre alte Briefe des Dichters Guillaume Apollinaire an seine Geliebte Louise de Coligny-Châtillon. Guillaume Apollinaire, geboren als Wilhelm Albert Włodzimierz Apolinary de Wąż-Kostrowicki, war 34 Jahre alt, als er 1914 Louise de Coligny-Châtillon begegnete – ein _coup de foudre_, wie man weiss. Doch Apollinaire zog es in den Krieg. Und so bezeugen die Briefe eine große Leidenschaft und sind gleichzeitig atemberaubende Zeugnisse des Kriegsalltags. 1916 erlitt er eine schwere Kopfverletzung. Die Kriegsverwundung überlebte er, nicht aber die Pandemie: Am 9. November 1918, zwei Tage vor dem Waffenstillstand, starb er an der Spanischen Grippe. Apollinaires „Briefe an Lou“ gehören zu den schönsten Liebesbriefen der französischen Literatur.

Der Wettbewerb steht allen Interessierten offen. Die eingesandten Texte werden anonymisiert an die Jury – bestehend aus Thomas Brovot, Brigitte Große, Aurélie Maurin, Tilman Spreckelsen und Anne Weber – weitergegeben. Die beste Übersetzung wird mit einem Preisgeld von 2.000 Euro prämiert und in der _Frankfurter Allgemeinen Zeitung_ abgedruckt.

Einreichungen sind bis zum 31. Januar 2021 möglich. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Ausschreibung und Ausgangstext zum Herunterladen auf der Website des DÜF

Der erste Übersetzungswettbewerb wurde 2017 anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Übersetzerfonds ausgeschrieben und stellte den Anfang von Don DeLillos Roman _Great Jones Street_ zur Aufgabe. Zur besten Arbeit gekürt wurde die Übersetzung von Pociao.

(4.12.2020)