Für seine Erstübertragung des englischsprachigen Romans Glory der simbabwischen Autorin NoViolet Bulawayo wird in diesem Jahr der Übersetzer Jan Schönherr ausgezeichnet.

Jan Schönherr (Foto: privat)

Die Jury würdigte Jan Schönherrs hohes übersetzerisches Können: „Jan Schönherr lässt sich mit sichtbarer Sprachlust, großem Rhythmusgefühl und einer beeindruckenden übersetzerischen Sicherheit auf die Übersetzung der vor absurden Bildern, Sprachspielen und Wortschöpfungen überbordende Satire NoViolet Bulawayos ein, die ihre Geschichte über die Mugabe-Diktatur in eine Tierfabel à la Animal Farm transportiert. Gekonnt balanciert Schönherr auf dem schmalen Grat zwischen politischer Tragik und bald feiner, bald derber Komik.“

Jan Schönherr hat eine umfangreiche Liste von Übersetzungen vorgelegt, u. a. von Charles Bukowski (Katzen, 2018), Roald Dahl, Michelle Obama (Becoming, 2018, Übersetzer-Kollektiv) oder Jack Kerouac (Engel der Trübsal, 2022). Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Bayerischen Kunstförderpreis und dem Förderpreis der Kunststiftung NRW 2019.

Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst vergibt seit 2009 jährlich ein Arbeitsstipendium für ein Übersetzungsvorhaben, um die bedeutende kulturelle Leistung der literarischen Übersetzerinnen und Übersetzer zu würdigen, die die Literatur anderer Sprachen für den größten, nicht polyglotten Teil der Leserschaft erst zugänglich macht. Das Übersetzerstipendium wird in diesem Jahr wieder öffentlich verliehen. Kunstminister Blume wird Jan Schönherr am 30. Mai im Literaturhaus München
auszeichnen.

Die vollständige Pressemitteilung findet sich in der angehängten Datei.

(9.5.2022)