Weltlesebühne: Literatur übersetzen, wie geht das?
Wie viel Freiraum haben Übersetzende? Was müssen Übersetzer:innen tun, um dem Original möglichst nahezukommen? vier Übersetzer:innen im Gespräch über diese und weitere Fragen
Wer Bücher liest, tut das in der Regel nicht, um die Kunst einer Übersetzerin oder eines Übersetzers zu genießen. Wenn wir etwas aus einer Sprache lesen wollen, die wir nicht fließend lesen können, nehmen wir es uns auf Deutsch vor. Dass es von jemandem in unsere Sprache geholt, gebracht, übertragen wurde, daran denken wir eher wenig.
Aber wie sehr gleichen, wie unterscheiden sich Original und Übersetzung? Was müssen Übersetzer:innen tun, um dem Original möglichst nahezukommen?
Wie viel Freiraum haben Übersetzende? Sie übersetzen ja nicht nur Wörter, sondern ganze Texte aus einer anderen Kultur, einer fremden Literatur, die anderen Sitten gehorcht als die hiesige. Wie alt, wie frisch soll ein Text klingen, der vor fünfzig oder gar hundert Jahren, geschrieben wurde und jetzt neu übersetzt wird? Wie viel Pathos darf ein deutscher Text enthalten? Wie funktionieren Redewendungen und Metaphern in verschiedenen Sprachen?
Vier Übersetzende aus vier verschiedenen Sprachen präsentieren Passagen aus laufenden Projekten und stellen ihre Entscheidungen zur Diskussion. Das Publikum ist herzlich eingeladen, mit über alternative Lösungen nachzudenken.
Es unterhalten sich:
Bettina Bach, Niederländisch, über ihre Arbeit an dem Roman „Phon“ von Marente de Moor
Miriam Mandelkow, Englisch, über ihre Neuübersetzung des Essays „A Question of Identity“ von James Baldwin
Olga Radetzkaja, Russisch, über ihre Neuübersetzung von „Zoo“ von Viktor Schklowski
Luis Ruby, Spanisch, über seine Arbeit an dem Roman „Der dunkle Raum“ von Isaac Rosa
Wann und Wo? am 1. September im Gut Wittmoldt
Weitere Informationen auf der Webseite der Weltlesebühne.