Eine nächtliche Gewalttat, von der am nächsten Tag nur Blutspuren im Schnee und zerbrochene Bierflaschen künden – und die junge Mutter Stella, die behauptet, am Fenster stehend Zeugin einer Vergewaltigung geworden zu sein, aber zunächst bei niemandem Glauben findet. Dies ist der Ausgangspunkt von Katherena Vermettes Roman Was in jener Nacht geschah (btb, 2021), in dem sie ein Bild vom Leben der indigenen Bevölkerung in Winnipeg zeichnet: von den schwierigen sozialen Verhältnissen und der allgegenwärtigen Diskriminierung, aber auch von der Stärke gerade der besonders stark betroffenen Frauen, die aus der Tradition eine ganz eigene Kraft schöpfen.
Eine ganz andere Seite der kanadischen Gesellschaft beschreibt die Neufundländerin Lisa Moore in Fremde Hochzeit (Hanser, 2020): In ihren bildstarken, assoziativen Erzählungen lotet sie mit feinem Gespür scheinbar alltägliche Situationen aus, zeigt, wie eng Erinnerung und Gegenwart miteinander verwoben sind und wo die unerwarteten Hürden, aber auch Glücksmomente in menschlichen Beziehungen liegen. Die Klammer für diese beiden so unterschiedlichen Bücher bildet die Natur: Das raue Klima, Schnee und Kälte prägen das Leben der Protagonist*innen und die Erzählung.

Wann und wo? am 14. Oktober 2021 in der Frankfurter Buchhandlung Weltenleser
Teilnahme nur mit verbindlicher Voranmeldung

Weitere Informationen auf der Webseite der Weltlesebühne

Eine Veranstaltung der Weltlesebühne e.V. in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Weltenleser. Gefördert vom Deutschen Übersetzerfonds e. V. Das Projekt ist Teil von Kanadas Kulturprogramm als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse.