Tschechisches Zentrum München: Im Anfang war der Rhythmus. Mácha und Rilke übersetzen
Werkstattgespräch mit dem tschechisch-österreichischen Übersetzer und Dichter Ondřej Cikán zum Thema rhythmisches Übersetzen in der Lyrik
Der Dichter Karel Hynek Mácha (1810–1836) wusste es, aus dem Vollen der Sprache zu schöpfen. Sein Liebesepos Máj (dt. „Mai“) ist das Hauptwerk der tschechischen Romantik. Aufgrund seiner assoziativen Bildersprache, der außergewöhnlichen Lautmalerei und des ständig wechselnden Rhythmus verschiedener Versmaße war und ist dieses Epos auch eine der wichtigsten Inspirationsquellen für die tschechische Moderne, vom Symbolismus über Poetismus bis zum Surrealismus und weit darüber hinaus.
Im Rahmen eines Zoom-Gesprächs widmet sich Ondřej Cikán besonders schönen und formal ausgefallenen Passagen aus Máchas Máj. Als Übersetzer geht er dabei vor allem darauf ein, wie sich besondere Rhythmen, Alliterationen, sinnbildende Reime oder Klangfarben der Vokale ins Deutsche übertragen lassen – und zwar nicht zu Lasten des Inhalts, sondern im Gegenteil, um den Inhalt bestmöglich zur Geltung zu bringen. Der Klang und der Inhalt gehen in einem Gedicht ja meistens Hand in Hand. Als Vergleich dienen ausgewählte Werke von Rilke, die Cikán wiederum ins Tschechische übersetzt hat.
Wann & wo? 12. Mai um 18 Uhr
online via Zoom
Anmeldung erforderlich, per E-Mail unter .
In Kooperation mit dem Institut für Slavische Philologie der LMU München