Studio LCB: Spielend zwischen den Sprachen
Jaroslav Rudiš, Nell Zink und Tanja Maljartschuk im Gespräch. Moderation: Maike Albath
Kann man eigentlich in eine neue Sprache einwandern wie in ein anderes Land? Jaroslav Rudiš, 1972 in Tschechien geboren und mittlerweile in Berlin zu Hause, hat genau dies getan: »Winterbergs letzte Reise« ist nach etlichen Werken auf Tschechisch sein erster Roman auf Deutsch. Sein Buch, das von einem Altenpfleger erzählt und die Geschichte Mitteleuropas auf eine überraschende Weise in den Blick nimmt, wurde für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Auch Tanja Maljartschuk, 1983 in der Ukraine geboren, hat die Schreibsprache gewechselt. Sie lebt in Wien und wurde 2018 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Ihr gerade erschienener Roman »Blauwal der Erinnerung«, in dem es um Fragen der Zugehörigkeit, die Erfahrung der Emigration und einen ukrainischen Volkshelden geht, entstand dennoch auf Ukrainisch. Die Amerikanerin Nell Zink, 1964 geboren, hat ebenfalls eine doppelte Sprachidentität, denn sie lebt seit knapp zwanzig Jahren in Deutschland, schreibt aber weiterhin auf Englisch. In ihrem neuen Buch »Virginia« nimmt sie die amerikanischen Obsessionen aufs Korn: Hautfarbe, Klasse, Geschlecht. Was es heißt, mit einer sprachlichen Mehrfachidentität zu leben und zu arbeiten, werden die drei Schriftsteller·innen miteinander diskutieren.
In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk.
Sendetermin: Samstag, 25. Mai 2019, 20:05 Uhr.
Sendefrequenzen und Livestream
Eintritt 8 € / 5 €