Logo 21. Internationales Literaturfestival Berlin

Das internationale literaturfestival berlin (ilb) bietet ein breites stilistisches und thematisches Spektrum – ob Prosa, Lyrik, Nonfiction, Graphic Novel oder Kinder- und Jugendliteratur. Das Programm erstreckt sich von Gesprächsrunden mit Literaturnobelpreisträgern bis zu Angeboten zur Leseförderung und Literaturvermittlung. Ziel des ilb ist es, ein möglichst breites Publikum anzusprechen und dieses auf vielfältige Weise einzubeziehen.

Wir bieten im Folgenden einen kleinen Einblick in das Programm, nämlich die Veranstaltungen mit Übersetzerinnen auf dem Podium:

  • Elnathan John: Lagos – Leben in Suburbia, Moderation: Lilian Pithan – Sonntag, 12.9. um 14 Uhr
    Wie in einer Soap-­Opera aus Nollywood bietet die lärmige Ajayi Crowther Street in Lagos die Szenerie für eine Moralgeschichte darüber, was hinter verschlossenen Türen passiert: heimliche Affären, eine uneheliche Schwangerschaft, Heuchelei, Vergewaltigung. Doch sonntags trifft sich die Nachbarschaft stets einmütig in der Kirche. „Eine fesselnde Lektüre und eine schöne Ergänzung in einem Genre, das viel zu selten einen Blick über Europa und Nordamerika hinaus bietet.“ [The Guardian]
     
  • Davide Reviati: Dreimal spucken, Reviati im Gespräch mit Myriam Alfano– Sonntag, 12.9. um 17 Uhr
    Guido und seine Freunde wachsen in den 1960er Jahren in der italienischen Provinz auf. Sie spielen Billard, kiffen, verbringen ihre Nächte am Flussufer. Am Dorfrand lebt eine Roma-­Familie, deren Tochter für die Jungs wie ein altes Mädchen oder eine Hexe aussieht… „Ein Comic auch über den grassierenden Rassismus und Nationalismus unserer Zeit.“ [Berliner Zeitung] Ein Gespräch mit Davide Reviati und seiner deutschen Übersetzerin Myriam Alfano.
     
  • Alain Damasio: Die Flüchtigen, Moderation: Milena Adam – Montag, 13.9. um 19:30 Uhr
    Wir schreiben das Jahr 2040: Sahar und Lorca führen mit ihrer Tochter ein glückliches Familienleben. Als Tishka verschwindet, glaubt Sahar an eine Entführung. Lorca hingegen ist sich sicher, dass Tishka bei den Flüchtigen ist, mysteriösen Wesen, die einer urbanen Legende zufolge in den toten Winkeln unserer Wahrnehmung leben. Damasio erzählt in seiner düsteren Dystopie vom Kapitalismus im Endstadium. „Ein wahres Meisterwerk.“ [France Inter]
     
  • Patrícia Melo: Gestapelte Frauen, Moderation: Barbara Mesquita – Dienstag, 14.9. um 18 Uhr
    Eine junge Anwältin beobachtet einen Prozess gegen Frauenmörder im Amazonasgebiet. Nüchtern in der Beschreibung der Gewalttaten, ausufernd in den Rachefantasien der Protagonistin, zeichnet Patrícia Melo ein Bild von einer Gesellschaft, in der Frauenhass Bestandteil des Systems ist. „Gestapelte Frauen vibriert vor Wut über die Femizide und leuchtet in halluzinatorischen Bildern von Jaguaren und Amazonen.“ [NZZ]
     
  • Hervé le Tellier: Die Anomalie, Moderation: Romy Ritte und Jürgen Ritte – Dienstag, 14.9. um 19:30 Uhr
    In Hervé Le Telliers 2020 mit dem Prix Goncourt ausgezeichneten Bestseller »Die Anomalie« gerät eine Boeing 787 auf dem Weg von Paris nach New York in einen elektro-magnetischen Wirbelsturm. Drei Monate später landet dieselbe Maschine noch einmal in New York, und das Doppelgänger­-Spiel beginnt. »Ein Pageturner und eine Stilübung, die an Georges Perecs ›Das Leben. Gebrauchsanweisung‹ denken lässt.« [Le Figaro]
     
  • Erinnerungen an Adam Zagajewski: Alles andere als leicht, mit Michael Krüger und Durs Grünbein – Dienstag, 14.9. um 21:00
    »Versuch’s, die verstümmelte Welt zu besingen«: Sein nach dem 11. September 2001 im New Yorker veröffentlichtes Gedicht machte den polnischen Regimektiriker Adam Zagajewski weltberühmt. In seinen Romanen, Gedichten und Essays zeigte er sich als feinsinniger und hellsichtiger Beobachter unserer Zeit.
     
  • Übersetzen. Im Herzen der Gewalt, u.a. mit Claudia Hamm, Milena Adam und Mira Lina Simon – Donnerstag, 16.9. um 18 Uhr
    Welche Zusammenhänge gibt es zwischen Übersetzung und Gewalt? Inwieweit kann Übersetzung ein Instrument der Unterdrückung sein oder im Gegenteil ein Mittel der Dekonstruktion und der Befreiung? Klassengewalt, Feminismus, Queerness, Postkolonialismus: was spielt sich ab in der Übersetzung? Übersetzer:innen und Autor:innen aus dem französischen und dem deutschen Sprachraum im Gespräch. Lesungen. Performances.

Weitere Informationen zum Programm auf der Webseite des ilb.