Leipziger Literarischer Herbst: Transatlantic – Transatlations
Der 22. Leipziger Literarische Herbst (23.-31. Oktober 2018) widmet sich aus Anlass des 25. Jubiläums der Städtepartnerschaft Leipzig-Houston besonders der US-Literatur und präsentiert u.a. „Die lange Nacht der Literaturübersetzung“.
17 Uhr
Podiumsdiskussion zur Lage des Literaturübersetzens
„Ohne Literaturübersetzer gäbe es keine Weltliteratur“, sagte einmal der portugiesische Autor José Saramago, um diesen einstigen Schattenwesen zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen. Es hat sich viel getan im Selbstverständnis der Übersetzerinnen, in der Außenwahrnehmung und im Grad ihrer Professionalisierung.
Maria Hummitzsch (VdÜ), Sieglinde Geisel (Literaturkritikerin) und Thomas Brovot (Deutscher Übersetzerfonds) diskutieren über die gegenwärtigen Produktions- und Rezeptionsbedingungen, sprechen über Errungenschaften und noch auszutragende Kämpfe und wagen einen Blick auf die Zukunft des Literaturübersetzens. Es moderiert Julian Müller, Literaturübersetzer aus Berlin.
ca. 18.15 Uhr
George Saunders‘ »Lincoln im Bardo«, Szenische Lesung mit Frank Heibert
Mehr als 25 Jahre lang hatte der US-Autor George Saunders Kurzgeschichten geschrieben. Als endlich sein erster Roman erscheint, wird er als literarische Sensation gefeiert. „Lincoln im Bardo“ (Übersetzung: Frank Heibert/Luchterhand) bietet einen vollkommen neuen Blick auf den legendären Präsidenten der Vereinigten Staaten nach dem überraschenden Tod seines elfjährigen Sohnes: Abraham Lincoln, „abgezehrt, von eingegrabenen Zügen unsagbarer Traurigkeit gezeichnet, (…) einer Seele mit so tiefem Kummer“. Der Roman ist ein einzigartiges Dokument des Menschlichen inmitten hochpolitischer Zeiten.
Frank Heibert bringt mit seinem Übersetzerkollegen Hinrich Schmidt-Henkel sowie den Schauspielern Steffi Böttcher, Jörg Maaß und Axel Thielmann diesen ungewöhnlichen Text auf die Bühne und spricht über seine Zusammenarbeit mit George Saunders.
ca. 19.30 Uhr
Lyrik aus Houston, übersetzt in Leipzig
Zwei Tage lang beschäftigten sich neun Literaturübersetzer intensiv mit Lyrik von Deborah D.E.E.P. Mouton, Kevin Prufer und Rich Levy aus Houston. Spannende Frage: Können von demselben Gedicht ganz verschiedene deutsche Varianten entstehen? Die Ergebnisse dieses Workshops präsentieren die Übersetzerinnen gemeinsam mit den Autorinnen. Ziel des Vorhabens ist auch, Übersetzer als Co-Autoren ins Rampenlicht zu bringen. Die Podiumsrunde moderiert Workshop-Leiter Hannes Becker.
anschließend, ca. 21 Uhr
Music & Literature
Die Zeitschrift Music & Literature (M&L), 2012 in Houston gegründet, will herausragende Künstler aus vielen Teilen der Welt dem englischsprachigen Publikum zugänglich machen. Neben dem Erscheinen von Print- und Online-Ausgaben organisiert M&L regelmäßig Veranstaltungen. Autoren, Übersetzerinnen und Musiker widmen sich gemeinsam mit den Herausgebern der Kunst des Übersetzens und den Beziehungen zwischen Leipzig und Houston. Mit Daniel Levin Becker, Ulrike Draessner, Dagmara Kraus und Daniel Medin. Roman Yusipey (Akkordeon) sorgt für die musikalische Begleitung.
Durch den Abend führt Aurélie Maurin.
Die in Kooperation mit dem TOLEDO-Programm der Robert-Bosch-Stiftung und des Deutschen Übersetzerfonds organisierte Veranstaltung findet statt im
Kupfersaal
Kupfergasse 2
04109 Leipzig
Tickets bei culton im Peterssteinweg 9 und online bei tixforgigs.com