Im März 1969 treffen sich die Dichter Octavio Paz, Jacques Roubaud, Edoardo Sanguineti und Charles Tomlinson in einem Pariser Hotelkeller zu einem Akt kollektiver Autorschaft. Ausgehend von der Form des ›renga‹, eines traditionellen japanischen Kettengedichts, erschaffen sie in fünf Tagen Renga (Gallimard, 1971) – 27 Sonette, in denen das Spanische, Französische, Englische und Italienische sich vermischen, verschwimmen, in- und untereinander übersetzen.

„Translation Games“ nimmt diese literarische Versuchsanordnung, das Spiel zwischen den Sprachen und Formen auf und transponiert es in die Gegenwart. Übersetzer·innen und Künstler·innen verschiedener Sparten wurden eingeladen, die ersten vier Sonette von »Renga« zum Ausgangspunkt eines je eigenen Übersetzungsexperiments zu machen: in spielerischen Übertragungsformen, Weiterschreibungen und Transformationen. Der Abend widmet sich den Ergebnissen dieser poetisch-übersetzerischen Explorationen, den Grenzen der Übersetzbarkeit und dem Potential der Übersetzung als kulturelle, interpretierende und schöpferische Praxis in Lesungen und Gesprächen, Performances und Präsentationen.

Mit Marina Agathangelidou, Hannes Bajohr, Lea Hopp, Dagmara Kraus, Dong Li, Franziska Paul, Felix Schiller, Kinga Tóth, Versatorium – Verein für Gedichte und Übersetzung, konzipiert von Anna Luhn und Lena Hintze.

Bitte beachten: Ein Teil der Translation Games wird auf www.lcb.de und www.toledo-programm.de gestreamt, ein Teil der übersetzerischen Explorationen der Teilnehmer·innen kann – wenn gewünscht – in Form einer kombinatorischen Faltkarte den Weg in Ihren heimischen Briefkasten finden. Dafür bitten wir um eine kurze Email mit der vollständigen Postadresse* an:

Wann und wo? 30. November um 18:30 Uhr
auf der Website des Literarischen Colloquiums Berlin

Eintritt frei (Tickets online ab 1. November 2020, 12:00 Uhr),
Informationen zu den Hygieneregeln und dem Ablauf unserer Veranstaltungen vor Ort finden Sie beim LCB.