Kolkata – City of Translators: Indische Nacht auf vier Bühnen
Eine Expedition der besonderen Art führte letztes Jahr eine Gruppe hiesiger Übersetzer·innen und Autor·innen in die bengalische Millionenstadt Kolkata. Die Idee: die mehrsprachige Megacity als Metropole des Übersetzens kennenzulernen, Kontakt aufzunehmen zu den Literaturszenen der Stadt, den prägenden Figuren und Communities einer einmaligen Übersetzungskultur. Mit dabei war auch die Übersetzerin und Fotografin Anja Kapunkt, deren Fotografien aus Kolkata seit März in der Ausstellung »Kolkata – City of Translators« im LCB zu sehen sind. Das LCB und TOLEDO laden nun zur Finissage der Ausstellung.
Die Teilnehmer·innen der Übersetzungsexpedition gestalten gemeinsam eine indische Nacht auf vier Bühnen: Nikola Richter, Verlegerin des Mikrotext-Verlages spricht mit dem Autor Hussein Jinah über sein jüngst erschienenes Buch »Als Weltbürger zu Hause in Sachsen«. Der Dichter Christian Filips findet Antwort auf die Frage „Wie erprobt man Revolution?“, indem er in die Welt des bengalischen Jatra-Theaters einführt. Die Autorin Isabel Fargo Cole, die für den renommierten Seagull Verlag in Kolkata übersetzt, diskutiert mit den Übersetzer·innen Subroto Saha und Patricia Klobusiczky: über Kolkata als literarischer Schauplatz und als Schauplatz der Literatur, über Tagore als Übersetzer seiner selbst sowie über die Frage, ob Englisch eine indische Sprache ist. Zu sehen ist überdies David Klammers Film »Hard work in Kolkata«. (Text: lcb)
In Zusammenarbeit mit TOLEDO, ein Programm der Robert Bosch Stiftung und des Deutschen Übersetzerfonds.