Im Rahmen des Festivals Internationale Neue Dramatik wird die Anthologie Mauern fliegen in die Luft vorgestellt. Das Stück Dragón des chilenischen Autors Guillermo Calderón, eines der neun Stücke der Anthologie, wird in einer Matinee szenisch gelesen.

Die bitterböse Komödie stellt die Frage nach der gesellschaftlichen Rolle der Kunst: Welche Verantwortung hat sie? Kann sie tatsächlich etwas an den gesellschaftlichen Verhältnissen verändern? Das gleichnamige, etablierte Künstler*innenkollektiv scheitert am Ehrgeiz, das ultimative Kunstwerk des 21. Jahrhunderts zu erschaffen, das so wahrhaftig wie möglich, so politisch wie möglich, so provozierend wie möglich den neoliberalen systemischen Rassismus entlarven, die Welt durch Kunst verändern will. Zum Heulen komisch sind die absurden Performance-Entwürfe, durch die Calderón seine drei Protagonist*innen hetzt, die sich in töricht antikolonialistischen Widersprüchen verfangen und über ihre prätentiös pseudokritischen Diskurse zu Fall kommen.

In einem Podiumsgespräch im Anschluss an die Lesung diskutieren Übersetzerinnen und Herausgeberinnen über spanischsprachige Dramatik in Deutschland, von der Entdeckung und Auswahl der Originaltexte bis zur publizierten deutschen Übersetzung im Buchverlag. Hier sollen alle Aspekte der Arbeit zur Sprache kommen, die zu dieser Anthologie geführt haben: Welche Probleme sind im Kontakt mit Autor*innen, Verlagen, Theatern, Festivals, Agenturen und Medien zu meistern, und welche Vermittlungsarbeit müssen Übersetzer*innen hierbei leisten?

Wann und wo? am 2. Oktober ab 12 Uhr in der Schaubühne Berlin

Weitere Informationen auf der Webseite von Drama Panorama.