„Stilerkundungen“ hat sich zum Ziel gesetzt, den vielfältigen Ausdrucksmöglichkeiten des Deutschen nachzuspüren: Wie lässt sich die Sprache modellieren? Was für eine Palette an Stilmitteln bietet sie uns? Wie können wir Charakteristika anderer Sprachen in die unsere überführen bzw. Äquivalente dafür entwickeln?

Anhand eigener Übersetzungen sollen die verschiedensten Ausdrucksmöglichkeiten erprobt werden, etwa wie man im Deutschen Akzente und Betonungen setzt, wie man das Tempo eines Textes variiert, ihn bewegter oder ruhiger gestaltet, wie man rhythmische Strukturen erzeugt. Ebenso wollen wir die Statik langer und kurzer Sätze untersuchen, der Frage nachgehen, welche Wörter oder Wortarten Anschaulichkeit bzw. Abstraktheit in einen Text bringen, wie man ihm stilistische Einheit verleiht oder bewusst aufbricht, wie der gezielte Einsatz von Partikeln den entscheidenden Tupfer zu setzen vermag.

Zur Veranschaulichung untersuchen wir Texte deutschsprachiger Autoren aus unterschiedlichen Epochen daraufhin, welche Ausdrucksvielfalt das Deutsche bietet, wo es flexibel ist, wo eher starr, welche stilistischen Pendants es für fremdsprachige Strukturen bereithält. Wann darf und soll sich die Übersetzung erlauben, Sprachregeln über Bord zu werfen, eine ähnliche Freiheit zu nehmen wie der Autor? Auch darauf suchen wir Antworten.

Leitung: Angelika Klammer und Susanne Lange

Wann und wo? Vom 8. bis 12. Januar 2020
im Literarischen Colloquium Berlin, Am Sandwerder 5, Berlin

Bewerbungsschluss: 31. Oktober 2019

Detaillierte Ausschreibung und weitere Informationen des Deutschen Übersetzerfonds