Übersetzerbarke 2015 an Elke Schmitter
Die Übersetzerbarke des Verbands deutschsprachiger Literaturübersetzer ging 2015 an die Literaturkritikerin und Autorin Elke Schmitter.
Elke Schmitters offener und präziser Blick auf die Weltliteratur nimmt Themen, Komposition und sprachliche Gestaltung der von ihr besprochenen Werke wahr; überdies gehört sie zu den besonderen Literaturkennern, die im Falle übersetzter Werke mitreflektieren und ebenso floskelfrei-anschaulich wie kritisch beschreiben können, wie der Text ins Deutsche gebracht wurde. Ihre diesbezügliche Sprachsensibilität stellt sie seit Jahren auch bei Vorträgen zum Thema Übersetzen sowie durch ihre Mitgliedschaft in der Stipendienjury des Deutschen Übersetzerfonds unter Beweis. Ob als Feuilletonistin für die taz, Die Zeit und die Süddeutsche Zeitung oder seit 2001 als Kulturredakteurin beim Spiegel – seit mehr als zwanzig Jahren demonstriert Elke Schmitter mit großer Differenziertheit und Selbstverständlichkeit, dass die Betrachtung des übersetzerischen Schaffens zur Literaturkritik gehört und diese weiterbringt.
Für ihr konstruktives und inspirierendes Wirken wurde ihr am 14. Oktober 2015 auf der Frankfurter Buchmesse im „Weltempfang. Zentrum für Literatur, Politik und Übersetzung“ die Übersetzerbarke überreicht. Die Rede zur Verleihung (PDF) hielt der 1. Vorsitzende des VdÜ, Hinrich Schmidt-Henkel. Wir danken der Preisträgerin, dass Sie hier auch ihre Dankesrede (PDF) nachlesen können.
Die Übersetzerbarke 2015 wurde eigens angefertigt von Nicol Kämmerer, Goldschmiedin und Objektkünstlerin in Freiburg. Das Objekt „Barca“ aus Stahl, Holz, Organza und Blattgold lebt vom Kontrast zwischen der Stabilität eines Stahluntergrunds und der Zartheit des darüber fließenden Organza, über dem die Barke gleitet.
Die unabhängige Jury, bestehend aus Christiane Buchner, Frank Heibert und Tobias Scheffel, und der gesamte VdÜ gratulieren Elke Schmitter ganz herzlich!