Der Markt für selbstverlegte Bücher wächst zusehends; die Spannweite reicht inzwischen von Erstlingsromanen bis hin zu Werken längst auf dem konventionellen Buchmarkt etablierter Autoren, die den Sprung vom Verlagshaus zum Eigenverlag wagen. Erleichtert wird dies durch diverse Plattformen, über die sich Kontakte zu freiem Lektorat/Korrektorat, Mediengestalterїnnen und anderen Diensten knüpfen lassen. Etliche Indie-Autorїnnen ziehen inzwischen sogar selbst in Auftrag gegebene Übersetzungen ihrer Bücher in Betracht.

Seit Anfang 2020 sucht Reedsy, ein Marketplace für das gesamte Spektrum an Selbstverlegerdienstleistungen, gezielt auch Übersetzerїnnen ins Deutsche, um für sich als Vermittlungsplattform zu werben. Der hier zum Download bereitstehende Überblick am Beispiel dieses Dienstleisters ist als Orientierungshilfe für Literaturübersetzerinnen und -übersetzer gedacht, die das Geschäftsmodell der Beauftragung durch Selfpublisher für sich in Betracht ziehen (Zusammenstellung: Claudia Arlinghaus).

Der Überblick will nicht als vollständiges „Reedsy-Handbuch“ verstanden werden, sprich: Wer über die Plattform in Geschäftsbeziehungen zu Autorїnnen treten will, muss sich zwingend selbst ein Bild von dem Angebot machen, u. a. dadurch, dass er/sie die AGB (Terms of Use sowie Terms of Service), in denen auch die Bedingungen für den Übersetzungsvertrag enthalten sind, gründlich studiert. Es geht an dieser Stelle lediglich um den Versuch, uneindeutig formulierte Aussagen zu klären, sowie darum, diverse von der Reedsy-Website nicht abgedeckte oder über die spezielle Autorenperspektive hinausgehende Fragen aufzuwerfen und zu diskutieren. Außerdem werden die vom Dienstleister Reedsy erhobenen Kosten beispielhaft durchgerechnet. Technische Hilfe kann und soll an dieser Stelle nicht geleistet werden. Die grundsätzlichen Überlegungen sind hoffentlich auf die eine oder andere Weise auf andere Vermittlungsplattformen und möglicherweise sogar auf Direktaufträge von Selbstverlegern übertragbar.

Zu beachten: Die unten verlinkte Zusammenstellung stellt keine Empfehlung seitens des VdÜ oder der Verfasserin dar, sich an diesem Geschäftsmodell zu versuchen und/oder mit diesem Dienstleister in eine Geschäftsbeziehung zu treten – eine solche Entscheidung muss jede und jeder für sich selbst treffen. Vor allem sollte man sich bewusst sein, dass man hier außerhalb der Verlagswelt agiert, mit Vertragsbedingungen, die man sich selbst schafft.

Die Handreichung selbst ist auf dem Stand von Ende 2020; Hinweise auf Änderungen werden gern entgegengenommen, ebenso wie weitere Ergänzungen, Erfahrungen und Fragen. (Kontakt zur Verfasserin: arlinghaus[at]blackbox-translations.de)

(zuletzt aktualisiert: 02.11.2024)

Zum Download der Handreichung: Auftrag per Marketplace. Übersetzen für Selfpublisher am Beispiel von Reedsy