Die vom Litprom e. V. viermal jährlich herausgegebene Bestenliste „Weltempfänger“ nominiert seit 2008 Übersetzungen aus aller Welt, um damit herausragende literarische Stimmen im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen. Der Fokus liegt auf Literatur aus Afrika, Asien, Lateinamerika und der arabischen Welt – und in dieser Sonderausgabe anlässlich des Earth Day eben auch auf dem Thema Klima. Die Liste besteht aus folgenden Büchern:

  • Öl auf Wasser von Helon Habila (Nigeria/USA). Aus dem Englischen von Thomas Brückner, nominiert von Sonja Hartl. “Helon Habila entwirft in seinem großartigen, spannenden Roman […] ein fast apokalyptisches Szenario, das im Nigerdelta nah an der Wirklichkeit ist.“
  • Tentakel von Rita Indiana (Dominikanische Republik / Puerto Rico). Aus dem Spanischen von Angelica Ammar, nominiert von Timo Berger. „Rita Indianas experimenteller Science-Fiction-Roman Tentakel entführt mit schnellen Schnitten in eine dystopische Welt, in der Fragen von Race, Gender, Sex und Ökologie eng verknüpft sind.“
  • Der Untergang des Pazifiks von Tomás González (Kolumbien). Aus dem Spanischen von Susanne Lange, nominiert von Casten Hueck. “In Der Untergang des Pazifiks ist das Meer Sehnsuchts- und Sterbeort, mystische Kraft und überbordender Müllkübel. Nie gibt es bei González nur das eine – jede Idylle ist bedroht, jedes Lebewesen sterblich, jede Lust vergänglich.“
  • Der Fluch der Muskatnuss. Gleichnis für einen Planeten in Aufruhr von Amitav Gosh (Indien/USA). Aus dem Englischen von Sigrid Ruschmeier, nominiert von Katharina Borchardt. “Amitav Ghoshs aufklärerisches Sachbuch liest sich wie ein Krimi. Zugleich zeigt es auf, welche vitalistischen Bewegungen wir brauchen, um uns aus dem Kreislauf der Zerstörung zu befreien.“
  • Wie schön wir waren von Imbolo Mbue (Kamerun/USA). Aus dem Englischen von Maria Hummitzsch, nominiert von Ines Lauffer. “Was zu Beginn der Erzählung noch weit entfernt, irgendwo im Globalen Süden stattzufinden scheint, rückt uns nicht nur zeitlich immer näher. Die unersättliche Gier, das skrupellose Vorgehen der korrupten Regierung und die Verbrechen der Konzerne, die ungeschoren davonkommen, ist ein Muster, das überall auf der Welt den Glauben an Recht und Gerechtigkeit zerstört.“
  • Menschentier von Indra Sinha (Indien/England). Aus dem Englischen von Susann Urban, nominiert von Claudia Kramatschek. “Khaufpur, eine fiktive Stadt in Indien: Hier lebt Animal, der 19-jährige Ich-Erzähler in Indra Sinhas Roman Menschentier, der mit den Mitteln der Groteske an die tödliche Giftgaskatastrophe im indischen Bhopal im Dezember 1984 erinnert.“
  • Harvest Moon: Poems and Stories from the Edge of the Climate Crisis, herausgegeben von Padmapani L. Perez, Rehana Rossouw und Alexandra Walter (Philippinen). Mehrsprachige Texte ins Englische übersetzt, nominiert von Sonja Hartl und Katharina Borchardt. “24 Länder, 11 Sprachen – Harvest Moon ist eine vielstimmige Anthologie, die zum Entdecken einlädt. Sie versammelt Gedichte und Geschichten, Essays und Fotos zum Klimawandel – und zwar aus dem Globalen Süden, der bereits jetzt massiv davon betroffen ist. […] Ein warmherziges und solidarisches Buch.“

Weitere Informationen zu dieser Sonderausgabe finden sich auf der Litprom-Webseite.

(10.5.2024)