Straelener Übersetzerpreis 2025: Claudia Sinnig und Andreas Donat ausgezeichnet

Links: Hauptpreisträgerin Claudia Sinnig (Foto: privat), rechts Förderpreisträger Andreas Donat (Foto: Lucas Poli)
Der renommierte Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW geht dieses Jahr an die Litauisch-Übersetzerin Claudia Sinnig für ihre Übertragung von Ričardas Gavelis‘ Opus Magnum Vilnius Poker (S. Fischer, 2024). Der Preis wird unter besonderer Würdigung ihres übersetzerischen Gesamtwerks vergeben und ist mit 25.000 Euro dotiert.
„Claudia Sinnig findet eine Sprache für jede Szene, jeden Erzählstrang der Geschichte, selbst wenn es ein reinkarnierter Hund ist, dem wir zuhören; sie meistert lässige Dialoge ebenso wie seitenlange Beschreibungen von Jazzkonzerten. Vor allem aber schafft sie einen endlos variablen, treibenden, magnetischen Rhythmus, der die Leser von Vilnius Poker bis zum Schluss nicht loslässt“ – so die Jury in ihrer Begründung.
Claudia Sinnig, 1965 geboren, ist Literaturübersetzerin und -wissenschaftlerin, vor allem auf dem Gebiet der litauischen Kultur. Sie studierte Russisch, Englisch und Litauisch in Leipzig, Belgorod und Vilnius. Sie hat Werke von Antanas Škėma, Tomas Venclova, Eugenijus Ališanka, Jonas Mekas, Sigitas Parulskis, Vaiva Grainytė und vielen anderen ins Deutsche übertragen. Für ihre Übersetzungen und ihre Vermittlungsarbeit wurde sie bereits vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Hieronymusring des Deutschen Übersetzerfonds, dessen Trägerin sie von 2023 bis 2025 war.
Den Förderpreis erhält Andreas Donat für seine Übertragung von Quynh Trans Roman Schatten und Wind (Residenz, 2024) aus dem Schwedischen. Die Jury stellt besonders die „beeindruckende Musikalität“ der Übersetzung heraus, „seinen Sinn für Pausen und Stille, Phrasierung und Klangfarben.“ Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Andreas Donat, 1983 geboren, studierte Klavier Konzertfach in Wien, Berlin und Oslo, und lebt heute als freier Literaturübersetzer und Pianist in Berlin. Er übersetzt aus dem Norwegischen, Schwedischen, Dänischen und Englischen, darunter Autor:innen wie Hanne Ørstavik, Rakel Haslund-Gjerrild und Quynh Tran.
Die Preisverleihung findet mit geladenen Gästen am 27. Oktober 2025 in Düsseldorf statt.
Weitere Informationen gibt es bei der Kunststiftung NRW.
(13.8.2025)