Dr. Inga Meincke und Luis Ruby; © Alescha Birkenholz

Dr. Inga Meincke und Luis Ruby; © Alescha Birkenholz

Die Landeshauptstadt München vergibt ab 2023 alle zwei Jahre zehn Stipendien in Höhe von jeweils 8.000 Euro. Eine vom Stadtrat berufene Jury - für die Übersetzungsprojekte ist eine eigene Jury eingesetzt - übernimmt die Auswahl aus den eingesandten Bewerbungen; die Entscheidung obliegt dem Stadtrat. Eigenbewerbungen sind erforderlich.

Dr. Inga Meincke wird ausgezeichnet für die Neuübersetzung des 1938 veröffentlichten Romans Noatun von William Heinesen, dem wohl bedeutendsten färöischen Autor des 20. Jahrhunderts. Die Jury lobt die meisterhafte Übersetzung der Herausforderungen in diesem Roman, etwa die Spannungen zwischen der dänischen und der färöischen Sprache, hier produktives Stilmittel.

Dr. Inga Meincke, geboren 1963 in Hamburg, studierte Nordische Philologie an der Ludwig-Maximilians-Universität und promovierte 1999 an der Goethe-Universität Frankfurt. Sie arbeitet seit 2002 als selbständige Lektorin, Übersetzerin und Autorin.

Außerdem wird Luis Ruby für die Übertragung des Romans Lugar Seguro (dt. Sicherer Ort) von Isaac Rosa aus dem Spanischen ausgezeichnet. Der schelmenhaft, drei Generationen überspannende Vater-Sohn-Roman beinhaltet zahlreiche Sprachstile; der Erzähler nimmt mehrere satirische und zynische Perspektiven ein. Für all diese Sprechweisen findet Luis Ruby den treffenden Ton, hält jedoch auch die Leichtigkeit des Originals bei. 

Luis Ruby ist 1970 in München geboren und zweisprachig aufgewachsen. Er hat unter anderem Clarice Lispector und Irene Vallejo übersetzt und wurde vielfach ausgezeichnet.

Weitere Infos, auch zum Termin der Verleihung, finden sich auf der Seite des Literaturhauses München.

(28.9.2023, aktualisiert am 4.10.23)