Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung: Übersetzungspreise an Ingo Herzke, Andreas Tretner und Manfred Pfister
Seit 1992 würdigt die Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung mit jährlich vergebenen Preisen die oft unterschätzte und öffentlich zu wenig gewürdigte Arbeit literarischer Übersetzer*innen
Den Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis erhält Ingo Herzke für seine einfallsreichen, spielerischen Übersetzungen aus dem Englischen, namentlich von sprachlich auf so unterschiedliche Weise anspruchsvollen Autor*innen wie Paula Fox, Jonathan Safran Foer, A. L. Kennedy, Gary Shteyngart und Edward St Aubyn. Seine Übersetzungen zeichnen sich durch kongenialen Esprit, funkelnde Dialoge und Tempo aus.
Der Jane Scatcherd-Preis wird an Andreas Tretner verliehen. Andreas Tretner übersetzt seit dreißig Jahren Literatur aus dem Russischen sowie dem Tschechischen und Bulgarischen. Die Jury würdigt sowohl seine einfühlsamen und treffsicheren Übersetzungen von Autoren unterschiedlicher Genres, darunter die russischen Schriftsteller Pelewin und Sorokin, Topol aus Tschechien und Raditschkow aus Bulgarien, als auch sein Engagement für die Vermittlung der Literatur dieser Länder in Lesungen und Auftritten.
Manfred Pfister erhält den Paul Scheerbart-Preis für seine kongeniale Übertragung der Gedichte des grandiosen englischen Naturlyriker des 19.Jahrhunderts John Clare, die damit erstmals auch einem deutschen Publikum zugänglich sind. Pfister hat für Clares Verse, die „der Natur abgelauscht scheinen“, in Reim und Rhythmus im Deutschen einen Ton getroffen, der die Poesie und Sprachkunst des Originals einfühlsam wiedergibt.
Traditionell werden die Preise der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung während eines Dinners am Freitag der Buchmesse im Hessischen Hof verliehen. Wie schon 2020 wird das aufgrund der pandemischen Lage auch in diesem Jahr nicht möglich sein, so dass die Preise bei einer digital übertragenen Veranstaltung am 1. Dezember 2021 im Studio des Tagesspiegel in Berlin verliehen werden.
(4.10.2021)