Preis der Leipziger Buchmesse 2018: Sabine Stöhr und Juri Durkot prämiert
Der Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Übersetzung ging in diesem Jahr an Sabine Stöhr und Juri Durkot für die Übertragung von Serhij Zhadans „Internat“ aus dem Ukrainischen.
Die Begründing der Jury:
„Es ist Winter, ein Winter mit Schnee, der „blau-rosa“ aussieht, einem Abendhimmel, der „aus tiefen Poren dunkelt“, während über der Bahnstation ein „feuchter Signalton“ hängt und die Sonne untergeht und nichts als Kälte herrscht. Kälte und Kampfhandlungen, denn der von Sabine Stöhr und Juri Durkot so prägnant und packend aus dem Ukrainischen übersetzte und im Deutschen einfühlsam ausgelotete Roman Internat erzählt von einem fast vergessenen Krieg. Dem Krieg im äußersten Osten der Ukraine. Dass Zhadans großartiger Roman auch in der Übersetzung eine enorme Wucht entwickelt, liegt nicht nur am Sujet und der eigentümlichen, hyperwachen Stimmung, sondern auch an den kaskadenartigen Satzketten, die im Deutschen einen drängenden Erzählrhythmus erzeugen, und an der Sprache. In Sabine Stöhrs und Juri Durkots Übertragung entfalten die dichten Beschreibungen eine große Kraft. Lebendiger als in diesem Roman kann man vom Krieg nicht erzählen, lebendiger kann eine Übersetzung nicht sein. Sabine Stöhrs und Juri Durkots Schattierungen der Düsternis sind von großer Schönheit.“
Herzlichen Glückwunsch!
Nominiert waren außerdem:
Robin Detje mit „Buch der Zahlen“ von Joshua Cohen (Schöffling; aus dem Amerikanischen)
Olga Radetzkaja mit „Sentimentale Reise“ von Viktor Schklowskij (Die Andere Bibliothek; aus dem Russischen)
Michael Walter mit der dreibändigen „Werksausgabe“ von Laurence Sterne (Galiani; aus dem Englischen)
Ernest Wichner mit „Oxenberg und Bernstein“ von Catalin Mihuleac (Zsolnay; aus dem Rumänischen)
Weitere Informationen auf den Seiten der Leipziger Buchmesse.