Der Preisträger Thomas Weiler, Foto © Anja Kapunkt

Den Paul-Celan-Preis 2024 erhält Thomas Weiler im Besonderen für seine Übersetzung des Romans Europas Hunde von Alhierd Bacharevič (Voland & Quist), der in Belarus verboten und als extremistisch eingestuft ist.

Die Jury würdigt Weilers großartige Übertragung, „in der er die unterschiedlichsten Stimmen im Roman mit beeindruckender Kreativität und Sprachfreude zu Gehör bringt und dabei brillant so unterschiedliche Register wie Slang, Archaik, Mythologie und Satire zieht. Neben dem Belarussischen und Russischen, in denen Europas Hunde verfasst ist, hatte Thomas Weiler auch ein Wörterbuch der Kunstsprache Balbuta zu übersetzen, die in der Romanhandlung entwickelt und gesprochen wird. Mit seinen experimentierfreudigen Sprachspielen, seinem feinen Sinn für Rhythmik und Klang auf unterschiedlichen Textebenen und seiner Akribie, die ihn die zahlreichen kulturellen Anspielungen des Romans nachzeichnen lässt, schenkt Thomas Weiler der deutschsprachigen Leserschaft unerhörten Sprachgenuss und den Zugang zu einem bisher unbekannten Stück Weltliteratur.“

Der Preis wird am 21. November 2024 im Literarischen Colloquium in Berlin überreicht.

Weitere Informationen beim Deutschen Literaturfonds.

(16.8.2024)