Brigitte Hilzensauer (Foto: Leonhard Hilzensauer Fotografie) und Relja Dražić (Foto: DKSG, Belgrad)

Der Staatspreis für literarische Übersetzung ist mit jeweils 15.000 Euro dotiert und wird jährlich vom Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport vergeben. Die diesjährigen Preisträger*innen hat Bundesminister für Kunst und Kultur Andreas Babler am 24. November 2025 bekanntgegeben: Die Österreicherin Brigitte Hilzensauer wird mit dem Staatspreis für die Übersetzung englischsprachiger Literatur ins Deutsche, der Übersetzer Relja Dražić mit dem Staatspreis für die Übersetzung österreichischer Literatur ins Serbische ausgezeichnet.

Darüber hinaus erhielten 51 in- und ausländische Übersetzer*innen Prämien für besonders herausragende literarische Übersetzungen in einer Gesamthöhe von 84.000 Euro.

Brigitte Hilzensauer (*1950 in Salzburg) studierte Germanistik und Geschichte in Wien und arbeitete lange Jahre als Lektorin des Zsolnay-Verlags. Aus Ihrer Feder stammen Übersetzungen aus dem Englischen wie etwa Edmund de Waals Der Hase mit den Bernsteinaugen, Werke von Graham Greene oder Timothy Snyder.

Die Jury zeigte sich überzeugt von Hilzensauers großem Talent „beim Durchkomponieren hochkomplexer Gedankengänge, und zwar auf eine Weise, dass auch dichte und komplexe Stile im Deutschen wie selbstverständlich wirken: dies ist die wahre Kunst beim Literaturübersetzen“.

Der serbische Verleger Relja Dražić (*1954 in Bogojevo/Serbien) ist seit 1982 als Literaturübersetzer tätig, mit Fokus auf österreichischer Literatur. Zu seinem Repertoire an Übersetzungen zählen Autor*innen wie Ingeborg Bachmann, Joseph Roth, Heimito von Doderer sowie zeitgenössische Werke von Peter Handke, Ljuba Arnautović oder Norbert Gstrein.

Die Jury findet Worte des Lobes für Dražićs unermüdlichen Einsatz für die Verbreitung deutschsprachiger Literatur nicht nur in Serbien, sondern im gesamten Balkanraum: „Seine kongenialen Übersetzungen folgen dabei allen Schattierungen und Nuancen der Originale und bescheren einen Lesegenuss, der den Originalen in nichts nachsteht.“

Die Verleihung der Preise wird am 29. Juni 2026 im Literaturhaus Wien stattfinden.

(2.12.2025)