Das von Aurélie Maurin und Ulf Stolterfoht kuratierte Internationale Lyrikertreffen Münster 2022 wirft seine Schatten voraus und startet bereits in diesem Herbst mit einem interaktiven Austausch zum Thema „Pathos übersetzen!“. Lyrikübersetzer·innen sind eingeladen, möglichst viele unterschiedliche, auch experimentelle Pathos-Positionen ins Feld zu führen und einen Austausch über das Verhältnis von Lyrik und Pathos in Gang zu setzen.

Oft genug reagieren Übersetzer·innen gegenüber Pathos anderer Traditionen mit Vorsicht oder sogar Abwehr – fast als hätte die deutsche Sprache in den letzten Jahrzehnten eine Pathos-Unverträglichkeit ausgebildet. Woher kommt diese Pathos-Sperre? Heißt „Pathos übersetzen“ vor allem, das Pathos durch Übersetzung abzumildern oder ganz fernzuhalten? Und wie ließe sich Pathos angemessen übersetzen?

Das Internationale Lyrikertreffen in Münster (19. bis 22. Mai 2022) wird diesen Fragen nachgehen - in einem öffentlichen Workshop und einem virtuellen Labor. Bereits jetzt zu genießen sind die 10 Takes on Pathos“, Interventionen von Ulrike Draesner, Nora Gomringer, Christian Filips, Hans Thill, Michael Ebmeyer, Dagmara Kraus, Sam Zamrik, VERSATORIUM und Uljana Wolf.

(10.10.2021)