Alida Bremer vor schwarzem Hintergrund

Alida Bremer, © Carola Loeser

Aus dem Text der Jury:

„Ivana Sajkos Liebesroman spricht über eine Welt in Agonie, darüber, wie das politische System auf das Leben übergreift, es unter Druck setzt und das Private schleichend vergiftet. Hauptdarsteller sind ein junges erfolgloses Künstlerpaar, ein Kind, eine Wohnung, ein Nachbar und ein aus den Fugen geratenes Land. Mit wenigen, gezielten Strichen zeichnet Ivana Sajko ein durch und durch politisches Tableau und holt die Welt in den kammerspielartigen Erzählraum ihres Romans. Was sich in Kroatien abspielt, könnte überall geschehen. Unter der Oberfläche dieses Liebesromans, der auch ein Entliebungsroman ist, geht es um die Macht und Ohnmacht des Individuums in unserer globalisierten Gegenwart. Ivana Sajkos wuchtige Worte erzeugen explosive Helle. Alida Bremer, die wichtige Vermittlerin kroatischer Literatur ins Deutsche, hat für sie eine mitreißende Sprache gefunden.“

Die Preise sind mit je 20.000 (Original) und 15.000 Euro (Übersetzung) dotiert und werden auf dem Fest der Shortlist am 28. Juni 2018 im HKW verliehen.

An diesem Fest teilnehmen und aus ihren Übersetzungen lesen werden auch die übrigen Nominierten:

Nicola Denis für Éric Vuillards Die Tagesordnung (aus dem Französischen)
Beatrice Fassbender für Eliot Weinbergers Vogelgeister (aus dem Englischen)
Hannes Meyer für Anuk Arudpragasams Die Geschichte einer kurzen Ehe (aus dem Englischen)
Claudia Steinitz für Virginie Despentes‘ Das Leben des Vernon Subutex (aus dem Französischen)
Birgit Veit für Maxim Ossipows Nach der Ewigkeit (aus dem Russischen

Mehr zu Geschichte, Dotierung und Nominierungen auf der Seite des HKW.