Die ukrainische Autorin Sofia Andruchowytsch sowie ihr Übersetzer Alexander Kratochvil und ihre Übersetzerin Maria Weissenböck sind die diesjährigen Preisträger*innen des Internationalen Hermann-Hesse-Preises. Gewürdigt werden sie für ihre Arbeit an den Romanen Die Geschichte von Romana und Die Geschichte von Uljana (der dritte Teil des Amadoka-Zyklus erscheint im Oktober 2024 beim Residenz Verlag). Der Autorin gelinge es, ein „weitgespanntes Panorama der Ukraine des 20. Jahrhunderts zu entwerfen“, und die Jury lobte ihre Sprachkraft, Erfindungsgabe und Ambition. Den Übersetzer*innen gelinge es „virtuos“, den Stil – trotz der Verschiedenheit der Tonlagen, die immerhin 100 Jahre umspannen – ins Deutsche zu übertragen.

Maria Weissenböck übersetzt seit 2004 aus dem Ukrainischen, Russischen und Belarussischen und ist auch als Literatur- und Kulturvermittlerin zwischen der Ukraine und Deutschland aktiv. Sie übersetzte unter anderem Werke von Ljubko Deresch, Taras Prochasko und Tanja Maljartschuk.

Alexander Kratochvil übersetzt aus dem Ukrainischen und Tschechischen. Zu den von ihm übersetzten Autor*innen gehören Walerjan Pidmohylnyi, Jurij Andruchowytsch, Oksana Sabushko, Jurij Wynnytschuk, Serhiy Zhadan, Oleksandr Irwanez und Pavel Šrut. Darüber hinaus arbeitete und lehrte er an verschiedenen Universitäten; seit 2022 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Der Preis der Calwer Hermann-Hesse-Stiftung ist einer der renommiertesten deutschen Literaturpreise und zeichnet „eine schriftstellerische Leistung von internationalem Rang in Verbindung mit ihrer Übersetzung“ (Wortlaut Statut) aus. Er ist mit 20.000 Euro dotiert und wird alle zwei Jahre verliehen; dieses Jahr am 2.7. in Calw.

Weitere Informationen sowie die vollständige Begründung der Jury gibt es auf der Webseite der Hermann-Hesse-Stiftung.

(14.5.2024)