Die Preisträgerinnen der Hamburger Literaturpreise 2019

Ausgezeichnet mit den Hamburger Literaturpreisen 2019 (Foto: Kathrine Uldbæk Nielsen)

2. Dezember 2019. Saša Stanišićs Roman Herkunft ist das Hamburger „Buch des Jahres“ 2019. Stanišić ist damit der erste Träger des neu geschaffenen Preises, mit dem die Behörde für Kultur und Medien herausragende literarische Arbeiten auszeichnet. 2019 wurden die Preise neu strukturiert; die Preise in den Kategorien „Buch des Jahres“, Kinder- und Jugendliteratur sowie eine Auszeichnung für Comics wurden neu geschaffen und zum ersten Mal verliehen.

Außerdem werden Werke in den Kategorien Roman, Erzählung, Lyrik/Drama/Experimentelles sowie Literaturübersetzungen ausgezeichnet. Die mit jeweils 3.000 Euro dotierten Preise in der letztgenannten Kategorie gehen an:

  • Dagmar Mißfeldt für die Übersetzung des Romans Beinahe Herbst (Nærmere høst) von Marianne Taurin aus dem Norwegischen. Aus der Laudatio: „Mit ihrer Übersetzung gelingt es Dagmar Mißfeldt herausragend, den atemlos parataktischen Stil aus dem Norwegischen zu übertragen. Die Sprache ist, der Fluchtgeschichte immer angemessen, ernsthaft gehalten und erzeugt nebenbei einen Sog, dem man sich nicht entziehen kann und will.“
     
  • Britt Somann-Jung für die Übersetzung des Romans In guten wie in schlechten Tagen (An American Marriage) von Tayari Jones aus dem amerikanischen Englisch. Aus der Laudatio: „Ihre einzigartigen Stimmen verlieren auch im Deutschen durch die großartige Arbeit von Britt Somann-Jung nichts von ihrer Dringlichkeit, meisterhaft trifft die Übersetzerin die erfahrungssatten und metaphernreichen Töne des Originals.“
     
  • Claudia Steinitz für die Übersetzung des Romans Querwege (La traversière) von Albertine Sarrazin aus dem Französischen. Aus der Laudatio: „In Sarrazins Texten und ebenso in Steinitz’ Übersetzungen leuchtet und flirrt jede einzelne Zeile; mal vor Wut, mal vor Traurigkeit, mal laut und schnoddrig, mal sehr poetisch und zart.“

Die Jury – bestehend aus dem Buchhändler John Cohen, dem Autor Daniel Mellem, der Literaturkritikerin Judith Liere, dem Übersetzer Stefan Pluschkat und der Lektorin Judith Weber – hat ihre Wahl aus 275 anonymisierten Einsendungen für Literatur, 43 Comic-Projekten und 19 literarischen Übersetzungen getroffen.

Weitere Informationen auf der Website der Hamburger Behörde für Kultur und Medien