Finnischer Staatspreis für Übersetzer: Elina Kritzokat ausgezeichnet
28. November 2019. Der Finnische Staatspreis für ausländische Übersetzer geht an Elina Kritzokat. Die ausgezeichnete Übersetzerin hat mehr als 50 Übersetzungen veröffentlicht, ihr beachtliches Repertoire umfasst Romane, Kurzgeschichten, Kinder- und Jugendliteratur, Lyrik, Comics, Essays, Theaterstücke, Untertitel und Sachbücher. Besondere Erwähnung finden soll hier der Roman „Lempi, das heißt Liebe“ von Minna Rytisalo, der 2018 erschien und sich in Deutschland schnell zu einem Verkaufserfolg entwickelte.
Neben der Gegenwartsliteratur ist es Elina Kritzokat gelungen, das deutsche Lesepublikum mit modernen Klassikern der finnischen Literatur bekannt zu machen, darunter etwa Marja-Liisa Vartio und Raija Siekkinen. Ihre guten Kontakte zu deutschen Verlagen und ihre aktive Tätigkeit auf dem Buchmarkt haben schon vielen finnischen Werken zu einem deutschen Verlagsvertrag verholfen.
Elina Kritzokat ist zudem für ihr kluges, witziges und charismatisches Auftreten bekannt. In ganz Deutschland hat sie zahlreiche Lesungen, Interviews und moderierte Auftritte mit finnischen Schriftstellerinnen und Schriftstellern ausgerichtet. Daneben hält sie Vorträge, leitet Seminare und setzt sich aktiv für die Weiterentwicklung des eigenen Berufsfelds ein.
„Übersetzen ist für mich nicht nur ein sprachlicher Akt, sondern vor allem ein Akt von Empathie und Liebe. Ich lese, höre und fühle die Stimmung, den Rhythmus, das Stilregister eines Textes, nehme seine ganz besondere Individualität bewusst wahr, gehe auf inhaltlicher Ebene tief mit ihm mit, durch die Abenteuer und Konflikte der Figuren hindurch, und erschaffe das Ganze dann auf Deutsch neu, damit auch andere es entdecken und sich darin vertiefen können. Damit sie etwas Ähnliches erleben können wie die finnische Autorin, wie ich“, so die Übersetzerin über ihre Arbeit.
Das finnische Bildungs- und Kulturministerium vergibt den Staatspreis für ausländische Übersetzer auf Vorschlag des Beirats von FILI – Finnish Literature Exchange. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird in diesem Jahr zum 44. Mal verliehen.