2021 war ein Jahr wie keins zuvor in der Geschichte des Deutschen Übersetzerfonds. Die durch NEUSTART KULTUR ermöglichte Ausweitung der Förderpolitik hat viele Übersetzer·innen erreicht und unterstüzt, ob sie nun an neuen Übersetzungen arbeiten, an Projekten schmieden oder als Gastdozent·innen an Hochschulen wirken. Dieser substanzielle Support wird auch für 2022 in Aussicht gestellt, über die Zeit danach entscheidet die neue Bundesregierung und das Parlament.

Der Etat für DÜF-Stipendien für Übersetzer·innen mit Zielsprache Deutsch wurde erheblich aufgestockt um Mittel aus dem Programm NEUSTART KULTUR. Diese Stipendien können für unterschiedliche Genres wie Prosa, Lyrik, Theater, Kinder- und Jugendliteratur, Comic, Essay, Sachbuch beantragt werden. Auch die Radial-Stipendien für Übersetzer·innen mit Ausgangssprache Deutsch und Wohnsitz in der Bundesrepublik Deutschland sind offen für die oben genannten Genres. Nächste Bewerbungsfrist ist der 15. Januar 2022.
Die Bilanz der dritten Vergaberunde (Deadline 15. September) dieses Jahres: 56 Stipendien in Gesamthöhe von 258.000 Euro. Die Statistik verzeichnet 14 berücksichtigte Ausgangssprachen, elf Sachbücher, vier Lyrikprojekte, zwei Kinder- und Jugendbücher, zwei Theaterprojekte und, der Bewerbungslage entsprechend, ein breites Spektrum von Prosawerken.

Die nächste (und letzte) Bewerbungsmöglichkeit um Förderungen aus dem NEUSTART KULTUR-Programm extensiv initiativ ist der 15. Februar 2022. extensiv initiativ macht neue Übersetzungsprojekte realisierbar durch Zuschüsse zu den Übersetzungskosten der auftraggebenden Verlage und durch Stipendien an die Übersetzer·innen. Bei den Kriterien wurde nachgeschärft: es wird eine faire, übersetzerfreundliche Vertragsgestaltung erwartet.
Die Vergaberunde vom vergangenen Sommer endete mit 87 Förderzusagen. Gemeinsam profitieren hiervon 99 Übersetzerinnen und Übersetzer sowie 66 Verlage, die Fördergelder summierten sich auf mehr als 825.000 Euro.

Die Frist für Anträge auf Förderungen aus dem NEUSTART-Projektfonds endete am 30. November 2021. Es war die letzte Ausschreibung aus diesem Etat, die Jury entscheidet darüber im Januar. Der Projektfonds unterstützt Initiativen von Kultureinrichtungen, aber auch Akteure der freien Szene, die das Übersetzen als Kunst oder auch als soziale Praxis in den Mittelpunkt von Veranstaltungen und Workshops stellen. Die beantragten Vorhaben müssen bis spätestens 31. Dezember 2022 abgeschlossen sein.
46 Projekte wurden bislang gefördert, darunter PLATEFORME, das Archiv und Magazin für Theaterübersetzung aus dem Französischen, die Erstellung von zwei Essays (Essays eins und zwei) zur Rolle des Übersetzens und der Übersetzer·innen im Gegenwartstheater durch Hannes Becker (Drama Panorama), die 15. Folge des Podcasts „Überübersetzen“, bei der Lavinia Knop-Walling über Barrieren und Stolpersteine für blinde Personen und die wichtige Rolle Übersetzung in ihrem Leben spricht, und die Übersetzungsarbeit mit geflüchteten Jesid·innen im Projekt „Pfauenfedern“ der Gesellschaft Kaspershof.

(5.12.2021)