Die Preisträger:innen (v.l.n.r): Rolf Erdorf, Foto © Dieter Dedecker; Astrid Bührle-Gallet, Foto © privat

Am 18. Oktober 2024 wurden auf der Frankfurter Buchmesse die Gewinner:innen des Deutschen Jugendliteraturpreises bekannt gegeben. Die Sonderpreisjury ehrte mit den Sonderpreisen „Gesamtwerk“ und „Neue Talente“ zwei deutsche Übersetzer:innen.

Den Sonderpreis „Gesamtwerk“ erhält der Übersetzer Rolf Erdorf. Der Preis ist mit 12.000 Euro dotiert. Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt:

„Das übersetzerische Werk von Rolf Erdorf ist beeindruckend. Es umfasst sämtliche Sparten der Kinder- und Jugendliteratur: von Bilderbüchern, Vor- und Erstlesebüchern über Jugendromane bis hin zu Sachbüchern und Lyrik für Kinder. […]Nicht zuletzt ist Rolf Erdorf ein Meister der Erzählstimmen. Unterschiedlichste Protagonist:innen klingen bei ihm durchweg authentisch. Er hat ein absolutes Gehör für die feinen Töne des Ausgangstexts und weiß diese elegant zu vermitteln. Dabei folgt er stets treu dem Original, arbeitet textnah und lässt auch eigenwillige Autor:innenstimmen auf Deutsch durchklingen.“

Der Sonderpreis „Neue Talente“ ist mit 10.000 Euro dotiert und geht an Astrid Bührle-Gallet für die Übersetzung Möge der Tigris um dich weinen der preisgekrönten, französischen Novelle Que sur toi se lamente le Tigre von Emilienne Malfatto.

„Die Übersetzung Möge der Tigris um dich weinen besticht durch ihre schlichte, aber gleichzeitig poetische Sprache, die unterschiedlichen Stimmen Gehör verschafft und dabei immer wieder das Gilgamesch-Epos anklingen lässt. Gemeinsam nähern sich diese Stimmen, oftmals mit respektvoller Distanz, einem Familiendrama an, das auch eine Geschichte des ländlich geprägten Iraks ist. Der klaren, bisweilen einfach anmutenden Sprache gelingt ein kluger Brückenschlag zwischen der Treue zum Ausgangstext und der Kreativität der deutschen Fassung“, so die Jury.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde das Bilderbuch Wünsche (Mượn Thị Văn), übersetzt von Petra Steuber, und das Jugendbuch Durch das große Feuer (Alice Winn), übersetzt von Benjamin Mildner und Ursula Wulfekamp.

Wir gratulieren!

Weitere Informationen auf der Webseite des Deutschen Jugendliteraturpreises.

(20.10.2024, aktualisiert am 28.10.2024)