Deutsch-Hebräischer Übersetzerpreis: Markus Lemke geehrt
Der in Hamburg lebende Übersetzer Markus Lemke hat am 17. August 2021 im Bundeskanzleramt den mit 10.000 Euro dotierten Deutsch-Hebräischen Übersetzerpreis 2019 von Kulturstaatsministerin Monika Grütters und in Gegenwart des Gesandten der Botschaft von Israel, Aaron Sagui, entgegengenommen. Lemke erhält den Preis für seine Übersetzung des Romans Über uns von Eshkol Nevo.
Die Jury urteilt: „Markus Lemke gelingt es hervorragend, Eshkol Nevos psychologisch reflektierenden Erzählstil ins Deutsche zu übertragen. Er gibt den fein gezeichneten Romanfiguren aus unterschiedlichen Milieus und Generationen eine individuelle Stimme, beherrscht den alltagssprachlichen Ton genauso wie das intime Bekenntnis in den Monologen der Protagonisten. […] Markus Lemke erweist sich einmal mehr als profilierter Vermittler israelischer Literatur der neuen Generation.“
Schwerpunkt von Lemkes übersetzerischer Arbeit sind zeitgenössische israelische Autoren wie Abraham B. Yehoshua, Eshkol Nevo und Nir Baram, aber auch arabischsprachige Literatur u. a. von Alaa al-Aswani (Ägypten) und Najem Wali (Irak/Deutschland). Die Preisverleihung 2019 musste mehrfach verschoben werden, die nächste gemeinsame Verleihung ist im Jahr 2022 in Israel vorgesehen. Für die Zielsprache Hebräisch geht der Preis zu gleichen Teilen an Liora Heideker für ihre Übersetzung des Buches Der Prinz von Theben von Else Lasker-Schüler und an Yahin Onah für seine Übersetzung der Goebbels-Biografie von Peter Longerich; die Preisvergabe findet in Israel statt.
Der Deutsch-Hebräische Übersetzerpreis ist zum 50. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern im Jahr 2015 ins Leben gerufen worden. Neben den rein literarischen Gattungen (Roman, Lyrik, Drama) können auch Übersetzungen von Essays und anspruchsvollen Sachbüchern berücksichtigt werden. denn Literaturübersetzer*innen tragen in besonderer Weise zur Sensibilisierung und Differenzierung im deutsch-israelischen Verhältnis bei.
Weitere Informationen beim literarischen colloquium berlin (lcb)
(20.8.2021)