Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis: Tanja Handels ausgezeichnet

Tanja Handels (Foto: Anja Kapunkt)
Der Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis, 2025 ausgeschrieben für die herausragende Übersetzung eines historischen Romans, geht an Tanja Handels für den Roman Betrug der britischen Autorin Zadie Smith. Der Roman geht von einer wahren historischen Begebenheit aus – dem sogenannten Tichborne-Fall und damit einem der aufsehenerregendsten britischen Gerichtsprozesse – und erschafft ein dichtes Textgewebe aus authentischen Figuren und Ereignissen, das angereichert ist durch fiktionale Stränge und Stimmen.
Die fünfköpfige Jury, bestehend aus den Literaturübersetzerinnen Eva Bonné, Kristina Kallert und Elena Kritzokat sowie den Literaturwissenschaftlerinnen Claudia Kramatschek und Jutta Heinz, begründet ihre Entscheidung wie folgt:
„Tanja Handels Übersetzung ist äußerst raffiniert und nuancenreich. Dem vielfältigen Figurenpersonal des Romans, das zugleich unterschiedliche soziale Schichten abbildet, verleiht sie eine je eigene Stimme und ein je eigenes Sprachregister. Die Übersetzung glänzt durch einen durchgehend prägnanten Ton, der so griffig wie wendig ist und auf jeder Seite durch frische Bilder und die farbenreiche Gestaltung der sprachlichen Mittel besticht. […] Hier schöpft eine Übersetzerin aus ihrem schier unerschöpflichen sprachlichen Fundus und zeigt sich auf der Höhe ihrer Kunst.“
Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird im Herbst in Biberach an der Riß verliehen.
Weitere Informationen gibt es in der offiziellen Pressemitteilung.
(30.6.2025)