Übersetzerehrung: Bundesverdienstkreuz für Claudia Dathe
„Brücken bauen“ – unter diesem Motto händigte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 30. September in Schloss Bellevue zum Tag der Deutschen Einheit das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland an die Übersetzerin Claudia Dathe aus.
Die Entscheidung wird wie folgt begründet: „Claudia Dathe ist eine der bekanntesten Übersetzerinnen der ukrainischen Gegenwartsliteratur ins Deutsche – und auch eine der ersten, die Literatur aus dem Ukrainischen übertragen hat. Damit baut sie uns eine Brücke zum Verständnis des Landes, und sie geht noch weiter: Als eine genaue Kennerin der Ukraine, ganz Osteuropas und seiner Menschen wirkt sie zudem als unermüdliche Akteurin, Menschen aus unterschiedlichen Bereichen und Kulturen zusammenzubringen. Sie trägt damit bereits seit vielen Jahren zu einem intensiven Dialog über die gemeinsame europäische Vergangenheit und Zukunft bei. Dabei setzt sie sich entschieden dafür ein, Hierarchien zwischen den Kulturen abzubauen. Wie wichtig ihr Wirken ist, wissen wir alle seit Beginn des Angriffskrieges gegen die Ukraine. Um ukrainischen Künstlern in Not zu helfen, koordiniert sie seitdem auch die Initiative #artistsinshelter.“
Claudia Dathe studierte Übersetzungswissenschaft und Betriebswirtschaftslehre in Leipzig, Polen und Russland. Nach längeren Auslandstätigkeiten in Kasachstan und der Ukraine arbeitete sie von 2009 bis 2020 als Koordinatorin für Projekte zum literarischen Übersetzen und zum europäischen Kulturaustausch am Slawischen Seminar der Universität Tübingen. Seit Mai 2021 koordiniert sie das Forschungsverbundprojekt „European Times“ an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina.
Weitere Informationen und das Video zur Ordensverleihung gibt es auf der Webseite des Bundespräsidenten.
(7.10.2022)